„Jedem muss klar sein, dass der Gesetzentwurf für G 9, den die Regierung heute in den Landtag eingebracht hat, nur einen ersten Schritt auf einem langen Weg darstellt“, kommentiert Marcus Hahn, der Vorsitzende des Saarländischen Philologenverbands (SPhV) die Plenardebatte am Mittwoch.

Zu bemängeln ist, dass sich an den bereits im letzten Oktober vorgelegten Plänen der Regierung trotz des sogenannten Beteiligungsforums nichts Wesentliches geändert hat. Dadurch ist ein Zeitverlust eingetreten, der jetzt zu Eile zwingt.

Es fehlen weiterhin bildungspolitische Akzentsetzungen und eine Menge an praktischen Fragen bleiben ungeklärt. Das betrifft besonders den Unterricht in der Mittelstufe, wo der sehr geringe Stundenansatz für das neunjährige Gymnasium die Regierung zu problematischen Kompromissen zwingt.

„Klar ist bislang nur eins: Auf jeden Fall werden besonders die einstündigen Fächer in der Mittelstufe durch mehr Korrekturen und schlechtere Stundenpläne zu einer gravierenden Mehrbelastung für die Lehrkräfte an Gymnasien führen“, so Marcus Hahn weiter.

Der SPhV zeigt sich skeptisch, dass es der Regierung jetzt noch gelingen könne, substanzielle Verbesserungen bei ihrem Vorhaben vorzunehmen. „Richtig war, dass die Landesregierung den Mut hatte, das neunjährige Gymnasium einzuführen. Das war das Ziel unserer Kampagne Gymnasium Plus. Bedauerlich ist, dass die Regierung von der großen Menge an guten Ideen für G 9, die wir im SPhV in gemeinsamer Arbeit mit Fachleuten und Unterrichtspraktikern vorgelegt haben, so wenig übernommen hat.“ Aus Sicht des SPhV ist jetzt schon klar, dass nach der ersten Einführung eine Menge weiterer Verbesserungen vorgenommen werden müssen.

Der SPhV erhofft sich von der kommenden externen Anhörung, dass wenigstens auf die Forderungen der Landeselternvertretung, des SPhV und der Schulgemeinschaft eingegangen wird und den Schulen in der Unterstufe Intensivierungsstunden zur Verfügung gestellt werden.